Technologie zum Nachweis des Vorbenutzungsrechts über Blockchain
Einführung
Um aus Informationen (im Folgenden „Daten“ genannt, z. B. Lieder, Texte, Bilder etc.) einen Nachweis des Vorbenutzungsrechts zu erstellen, ist es erforderlich, diese Informationen mit einem unveränderlichen Zeitstempel zu versehen.
Aufgrund ihrer transparenten und widerstandsfähigen Natur sind öffentliche Blockchains nicht nur relevante, sondern vor allem sehr effektive Infrastrukturen für Zeitstempelinformationen.
Um Informationen/Daten auf einer Blockchain mit einem Zeitstempel zu versehen, gibt es verschiedene Ansätze
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1a) alle Daten auf der Blockchain erfassen,
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1b) nur den digitalen Fingerabdruck (Zeitstempel) der betreffenden Daten erfassen.
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Ansatz 1a) ist nicht nur teurer als Ansatz 1b), sondern verlangsamt auch den Betrieb einer Blockchain erheblich. Die beiden Ansätze erlauben es allerdings nicht, eine grosse Anzahl von Daten mit Zeitstempeln zu versehen (Nachweis des Vorbenutzungsrechts), obwohl sie sicherlich transparent und leicht zu verifizieren sind.
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2) Verankern Sie den Wurzelknoten eines Merkle-Baums, wobei jedes Blatt (des Merkle-Baums) die Darstellung (Hash) der betreffenden Daten enthält. Von diesem Zeitpunkt an wird für einen bestimmten Zeitraum eine einzige Transaktion erstellt, unabhängig davon, wie viele Informationen mit einem Zeitstempel versehen werden müssen.
Darüber hinaus ist es auf Blockchains, die mit der Etherum Virtual Machine (EVM) kompatibel sind, möglich, die Daten, deren digitale Fingerabdrücke oder den Wurzelknoten des Merkle-Baums in Smart Contracts zu schreiben, anstatt sie in die Transaktion einzubeziehen. Dieser Ansatz ermöglicht die Interaktion mit Smart Contracts unter Verwendung von Daten oder deren digitalen Fingerabdrücken.
Der Verankerungsmechanismus
0) Zunächst wird ein Basis-Hash (Genesis Hash) als Grundlage eines Merkle-Baums erstellt (siehe unten "0x34c3aa").
Anschliessend 1) wird aus den ersten Informationen/Daten ein weiterer Hash erstellt (vgl. "Dok 1") und in die Metadaten des besagten Dok 1 eingefügt. Dieses enthält nun Informationen wie etwa den/die Autor(en) der Datei, den Dateinamen, die Dauer der Datei (falls zutreffend), etc.
Der nächste Schritt, 2) besteht darin, diesen letzten Hash mit dem letzten Knoten des Merkle-Baums zu kombinieren, um den Knoten der nächsten Ebene zu erzeugen (Hash „0x3eed44“), bis schliesslich ein einzelner Wurzel-Hash („0x6590ab“) als Kombination aus allen vorherigen Hashes der anderen Informationen/Daten erhalten wird, wie z. B. "Dok 2", "Dok 3" und "Dok 4" in unserem Beispiel.
Somit gilt die Reihenfolge der Punkte 1) und 2) für Dok 2, Dok 3, und Dok 4. Dieser Wurzel-Hash ("0x6590ab") stellt somit den gesamten Inhalt des Merkle-Baums dar und wird in regelmässigen Abständen in eine neue Blockchain-Transaktion eingebunden.
Abbildung 1
Abbildung 2
Am Ende erhält der Nutzer ein Zertifikat („json“-Datei in einer PDF-Datei), das die Metadaten des Dokuments sowie die erforderlichen Informationen enthält, die es ihm ermöglichen, das Vorbenutzungsrecht des Dokuments nachzuweisen (z. B. im Falle einer Anfechtung durch Dritte in Bezug auf dieses Vorbenutzungsrecht), d. h. einen Hash der Transaktion und einen Pfad zur Wurzel des Ankers.
Daher besteht der Überprüfungsprozess darin, den Hash des Dokuments (und seiner Metadaten) aus der Originaldatei (oder einem exakten Duplikat davon) neu zu erstellen sowie dann den Wurzel-Pfad neu zu erstellen, um das Vorbenutzungsrecht der betreffenden Datei zweifelsfrei zu beweisen.